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Manualtherapien
Massage
Die Massage gehört zu den ältesten Heilmethoden der Menschheit.
Gerade bei Hunden mit chronischen Skeletterkrankungen, Schmerzen,
Überbelastungen oder starker Angst sind die Muskeln schmerzhaft
verspannt und verhärtet. Daher dient die Massage in der Hundephysiotherapie
oft als Basis der Behandlung. Während einer gut ausgeführten
Massage kommt es zu einer Erwärmung und stärkeren Durchblutung
des Gewebes: Die Zellen werden vermehrt mit Sauerstoff und Nährstoffen
versorgt, der Stoffwechsel angeregt. Gleichzeitig erzeugt die Massage
einen Auspresseffekt, der Flüssigkeit und schmerzauslösende
Substanzen aus dem Gewebe schwemmt. Mechanisch wirkt eine Massage,
indem sie Muskelverspannungen (Myotonien) und bindegewebige Verklebungen
löst und die Grundspannung der Muskulatur senkt, die bei Schmerz,
Angst oder Stress erhöht ist. Eine Massage kann darüber
hinaus schmerzhemmende Mechanismen in Gehirn und Rückenmark
aktivieren.
Hundemassage wirkt aber nicht nur körperlich: Ängstlichen
oder nervösen Tieren kann sie sehr helfen, da sie entspannt,
das Körpergefühl verbessert und beruhigend auf die Psyche
wirkt. Die Behandlung von Narben basiert auf speziellen Massagetechniken.
Eingesetzt, zum Beispiel nach größeren Operationen an
den Gliedmaßen oder der Wirbelsäule, verhindert die Narbenmassage
ein Verhärten des Gewebes, erhöht die Elastizität
und löst Verklebungen.
Passives
Bewegen und Dehnen
Eingesetzt bei degenerativen Gelenkerkrankungen zum Beispiel HD
(Hüftgelenksdysplasie), nach Unfällen, Operationen und
bei Lähmungen erhält und verbessert diese Therapieform
die Gelenkbeweglichkeit und verhindert den Abbau der Muskulatur.
Die Gelenke werden bewegt, ohne dass das Gewicht des Hundes schmerzhaften
Druck ausüben kann.
Dehnungen verkürzter Muskeln können unter anderem die
Mobilität des Hundes
verbessern, ihm somit Schmerzen nehmen und die Basis für den
Muskelaufbau schaffen.
Manuelle
Therapie
Die manuelle Therapie ist eine krankengymnastische Methode speziell
für Gelenkprobleme. Haupteinsatzgebiete: Schmerzen, eingeschränkte
Beweglichkeit der Gelenke und Arthrose. Neben der Dehnung von Gelenkkapsel,
Muskulatur und anderen Strukturen, erhöht die manuelle Therapie
den Stoffwechsel und regt die Produktion der "Gelenkflüssigkeit
/ Gelenkschmiere" (Synovia) an. Dies verbessert die Gleitfähigkeit
im Gelenk und die Versorgung der Gelenkknorpel mit Nährstoffen.
Schmerzen - beispielsweise durch Arthrose - werden so verringert
und die Beweglichkeit verbessert.
Behandlung
auf neurophysiologischer Basis (Lähmungsbehandlung)
Diese Behandlung bedient sich verschiedener Methoden der Krankengymnastik,
je nach Stand der Rehabilitation. Zusätzlich zu den anderen
hier vorgestellten Therapien gehören zu einer erfolgreichen
Lähmungsbehandlung auch spezielle anregende Massagetechniken,
Reizsetzungen und das Beüben vom Stand und Gang.
Lymphdrainage
Eine Lymphdrainage setzt die Hundephysiotherapie bei Krankheiten
ein, die mit Ödemen, Schmerzen oder verhärteten Narben
einhergehen. Diese können eine Folge von Erkrankungen des Bewegungsapparates
sein, aber auch von Traumen oder Operationen. Die Lymphdrainage
ist eine sehr sanfte Behandlungsmethode, bei der gezielte Grifftechniken
die Lymphaufnahme verbessern und das Lymphsystem anregen.
Isometrische
Spannungsübungen
Isometrische Spannungsübungen dienen unter anderem dem gezielten
Muskelaufbau. Spezifisch können ausschließlich bestimmte
Muskelgruppen gestärkt werden: Bei Hunden mit Erkrankungen
an der Wirbelsäule beispielsweise die Rückenmuskulatur,
bei Hunden mit Knieproblemen (Patellaluxation oder nach einer Kreuzbandoperation)
die Kniemuskulatur (unter anderem Musculus quadriceps femoris).
Dies erhöht die Stabilität der betroffenen Gelenke und
schützt somit vor Beschwerden. Weitere Einsatzgebiete sind
Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen, sowie das Beüben
von Belastungsphasen, zum Beispiel in der Lähmungsbehandlung.

Dorn-Therapie
für Hunde
Die Dorn-Therapie, benannt nach Dieter Dorn, ist der sanfte, jedoch
sehr zuverlässige Weg Gelenk- und Wirbelblockaden schnell zu
lösen. Sanft deshalb, da sie sich weder langer Hebel noch Impulstechniken
bedient.
Wirbelblockaden, subluxierte Gelenke, Blockaden des Kreuz-Darmbeingelenkes
(ISG) und andere Erkrankungen behandeln Dorn-Therapeuten beim Menschen
seit Jahrzehnten sehr erfolgreich.
Susanne Schmitt vom Dorn-Therapiezentrum
Köln entwickelte basierend auf der Dorn-Methode für
Menschen die Dorn-Therapie für Hunde, die speziell auf die
Hundeanatomie abgestimmt ist. Bei der Behandlung liegt der Hund
entspannt und ruhend auf dem Boden. Nur beim Richten von Blockaden
des Kreuz- Darmbeingelenk (ISG) kann es sinnvoll sein, dass der
Therapeut die Hinterbeine des Hundes passiv bewegt.
Grundsätzlich wird bei der Dorn-Methode nicht nur ein einzelner
Wirbel behandelt, sondern alle Gelenke und Wirbel gerichtet. So
wird die optimale Statik des gesamten Bewegungsapparates wiederhergestellt,
ohne dass Gefahr besteht Bänder oder Sehnen zu überdehnen.
Vorbereitend und im Anschluss an die Dorn-Therapie erhält der
Hund eine entspannende Massage und gegebenenfalls eine Wärmeanwendung.
Ergänzend zu anderen hundephysiotherapeutischen Methoden setzt
die Hundekrankengymnastik-Praxis die Dorn-Methode bei Wirbelsäulenerkrankungen
ein, ebenso erfolgreich aber auch bei anderen Skeletterkrankungen,
wie Arthrosen oder Hüftgelenksdysplasie (HD).

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